Selten war ich von einem Film direkt so begeistert. Den musste ich meiner 9. Klasse zeigen!
Und natürlich hatte ich auch einen Plan, der nicht nur aufgegangen ist, sondern meine Erwartungen noch übertroffen hat.

Was ich genau vor hatte und was passiert ist, zeige ich hier:

Ganz klassisch habe ich diese Filmeinheit mit Pre-, While- und Post-Viewing-Fragen aufgebaut. Die Fragen zum “Aufwärmen” waren folgende:

What does it mean to have a strong work ethic?

Have you ever had someone believe in you when you didn’t believe in yourself? How did it help you?

→ Hier haben die Schüler bereits viele gute Gedanken geäußert, zum Beispiel, dass man mit „passion” und „motivation” bei einer Sache sein muss, wenn man sie wirklich schaffen will – und es dann auch kann. Aber dass sie auch wissen, dass es ihnen für viele schulische Aufgaben manchmal daran mangelt 😉

Für die ganzen Beobachtungsaufträge während des Films habe ich ein Arbeitsblatt ausgeteilt:

Nach Part 1 kommt eine Pause für eine Gruppendiskussion.

→ Hier ist bereits eine Frage, mit der ich später genauer arbeiten wollte. Sie sollten sich jedoch hier bereits Gedanken machen, eben direkt nach der Szene, und es mit ihrer Gruppe besprechen. Es kamen schon hier unterschiedliche Sichtweisen zu Tage, was zu einer 
guten Diskussoin in einigen Gruppen führte!

Nach Teil 2,3 und 4 wird auch kurz pausiert und die Fragen zur Verständnissicherung besprochen, aber wirklich nur kurz. Manchmal pausierte ich noch, um die Situation bzw. Wörter zu erklären, z.B. als einer der Ärzte „missah” sagt, was auf die Zeit der Sklaven zurück geht und klar diskriminierend gegenüber Ben Carson gemeint ist. Mein Fokus lag aber bei diesen Viewing-Tasks auf der „work ethic”, daher sind weitere Fragen zu anderen Themen hier nicht mit dabei.


Besonders in der letzten Frage wird die Thematik zu heute, aber genauer zu ihrem eigenen Leben nochmals aufgegriffen. Das war die längste Diskussionsfrage. Ich wollte nämlich erreichen, dass sie vielleicht die ein oder andere Idee mitnehmen, um ihr eigenes Potenzial noch besser auszuschöpfen. Das Interessante war: ich musste gar nicht dorthin „lenken”, die meisten Schüler sagten von sich aus, dass sie nun gesehen haben, was man alles erreichen kann. Eine Person sagte sogar, dass sie es ebenfalls ausprobieren möchte, Bücher auszuleihen, zu lesen und so „gebildeter” zu werden. Damit war die Idee geboren, die wir direkt am nächsten Tag in die Tat umsetzten. Doch dazu später mehr, zuerst zeige ich die restlichen Aufgaben und Materialien. 😇

Mit Hilfe von ChatGPT habe ich ebenfalls Lösungen zu allen Aufgaben erstellen lassen, auch für die Kreativ-Aufgaben gibt es Vorschläge. Wenn du diesen Teacher’s Guide haben möchtest, schicke mir eine E-Mail von deiner Schul-Adresse, dann sende ich das PDF gern zu! Es hier direkt zu verlinken wäre für Schüler zu einfach. 😉

Wie bereits erwähnt, fühlten sich doch mehrere Jugendliche von dem Film und der Geschichte um Ben Carson inspiriert, wahrscheinlich auch, weil sie auf wahren Begebenheiten beruht.
So entschieden wir uns gemeinsam für einen Plan: Auch sie wollten mehr lesen, mir ihre Buchberichte einreichen, später dann auch in Museen und Ausstellungen gehen. Gerne biete ich ihnen mehrere Termine an und nehme auch nur eine kleine Gruppe mit. Dass immer die ganze Klasse an mehreren Terminen verfügbar ist, ist wohl unrealistisch und daher auch völlig in Ordnung.
So fanden sich wirklich am nächsten Tag, Freitagnachmittag wohlgemerkt, 10 Neuntklässler an der Bezirksbibliothek wieder, manche sogar mit schon ausgefüllten und von den Eltern unterschriebenen Anmeldeformularen, die ich am Nachmittag zuvor digital verschickte. Zwar ließen sie mich ALLE ein paar Minuten allein in der Kälte warten, aber an der Pünktlichkeit arbeiten wir auch noch, hehe.

Ich bin wirklich froh, dass ich diesen Film durch Zufall über Instagram gefunden habe und dann sogar noch während meiner Erkältung die Zeit hatte, ihn komplett anzuschauen.
Ich hatte es schon im Gefühl, dass er meiner Klasse zusagen würde, dass meine Idee, sie damit zu motivieren, aber so gut klappte, davon war ich selbst überrascht.
Wie gesagt, dass es Ben Carson und seine Geschichte wirklich gibt, tut sein Übriges. Auch wenn er zu heutiger Zeit als Politiker durchaus umstritten gesehen werden kann, ist seine Entwicklung vom „Schulversager” zum Gehirnchirurg doch beachtlich.
Sprachlich war es auch richtig gut machbar, auch die Referendarin teilt diese Einschätzung. Mit englischem Untertitel war das wirklich gut machbar. Dass man nicht jeden chirurgischen Begriff kennt, macht nichts. Könnte ich auch nicht auf Deutsch erklären. 😉 Eine wirkliche Empfehlung!

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