Manchen Grammatikthemen begegnet auch ein Lehrer mit Respekt und vielleicht sogar Ehrfurcht – aus didaktischer Sicht. Man weiß, es wird schwierig, dauert lang und wird vielleicht sogar zäh.
Der sogennante “Ablativus absolutus” ist solch ein Thema im Lateinunterricht.
In dem Lehrwerk unserer Schule (“Felix NEU” von Buchner) wird dieser recht spät behandelt und sogar auf drei Lektionen aufgeteilt. Die Texte sind zwar ganz nett – es geht um Frauen bei den Olympischen Spielen, Ödipus sowie Antigone – aber die Aufbereitung gefiel mir weniger gut.
Ein Kollege empfahl mir den Lernzirkel des V & R Verlags:
Dieser ist wirklich gut gemacht und zu empfehlen, aber echt veraltet – so soll man Kassetten besprechen und den Schülern mit Kassettenrecordern zur Verfügung stellen. Das steht natürlich auch auf den Kopiervorlagen. Damit machte gerade ich mich doch ein wenig lächerlich.
Also habe ich manche Stationen einfach digital erweitert. So habe ich QR-Codes eingesetzt, die z.B. auf Spiele bei Learning Apps oder auf meine eigenen Sprachaufnahmen (die ich als MP3 bei GoogleDrive gespeichert hatte) verlinken.
Die Schüler hatten wirklich Spaß dabei und meldeten zurück, dass sie besonders die vielen unterschiedlichen Aufgabenarten aus einem analogen und digitalen Mix schätzten.
Auch mein Fazit ist positiv: Zwar hat die Vorbereitung einiges an Zeit gekostet ( ich würde mal 10 Stunden schätzen), dafür war der Unterricht aber für einige Wochen im Voraus vorbereitet. In den Stunden selbst konnte ich meiner Lehrerrolle als Begleiter und Coach nachkommen, bei Fragen und Problemen helfen und mich daran erfreuen, wieviel mehr Spaß es macht, wenn man z.B. eine Sinnrichtung “erwürfeln” darf 😃
Außerdem bewahrheitet sich hier wieder die Redewendung vom neuen Rad erfinden: Man kann auch bestehendes Material weiterverwenden, man muss nicht alles neu machen – nur “aufpimpen”.
Als Transfer wenden die Schüler momentan ihre Grammatikkenntnisse an und produzieren selbständig Erklärvideos. Darüber werde ich im nächsten Blogbeitrag berichten 🤓
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