Hui. 24. Oktober. Das ist das Datum meines letzten Eintrags hier auf meinem Blog. Was war passiert? Untergetaucht? Ein plötzlicher Anfall von Digital Detox? Von wegen. Der “lange November” war so ereignisreich, dass ich einfach gar nicht mehr dazu kam, ein Ereignis nierderzuschreiben, weil bereits das nächste anfing.
Anfang. Gutes Stichwort. Also eine chronologische Erklärung von “Toller Unterricht on tour”.
28. Oktober, Saarbrücken – Bildungsbrunch der Bildungspunks
*Der erste Schlaumeier fragt sich jetzt wahrscheinlich schon, warum ich von Oktober spreche, wenn der Titel doch der “lange November” lautet. Das machen Historiker so. Schon mal vom langen 19. Jahrhunder gehört? Eben. 😎
Zum ersten Mal organisierten die Bildungspunks #EduPnx ein Treffen für interessierte “Bildungsmenschen” (also nicht nur Lehrer), was als World Café organisiert war. Auch wenn Saarbrücken von mir aus doch ein bisschen weiter weg ist, passte es sehr gut in meine Herbstferien, sodass ich mich ohne zu zögern dafür anmeldete 😃
Bereits am Ankunftstag konnte ich die ersten Ausmaße des saarländischen Mottos #hauptsachguddgess erkennen. Die Ortskundigen brachten uns in ein sehr schönes Lokal mit saarländischer Küche. Lecker und unterhaltsam war’s!
Und – natürlich – wurden hier auch schon die ersten Erfahrungen und Tipps ausgetauscht. Eine Seite, von der mir Christine Skupsch erzählte, habe ich mir besonders gemerkt:
Dazu wird’s bestimmt auch bald die ersten Erfahrungen hier geben 😉
Der nächste Tage war dann der eigentliche Workshop-Tag. Ich freute mich schon sehr, da ich selbst auch noch nicht die genannte Methode des World Café kannte. Nach einer kleiner Icebreaker-Runde, in der sich jeder mit einem Lied vorstellen sollte, merkte man direkt, dass es unter den Teilnehmern “gefunkt” hat und ein guter Tag werden würde.
Die erste Session, die ich mir aussuchte, fand zum Thema Individualisierung in der Schule statt.
Interessante Aspekte wurden in der kleinen Runde am Tisch angesprochen, über umsetzbare Schritte bis hin zu wünschenswerten, aber praktisch (noch) unmöglichen Aspekten.
Ich probierte mich an einer kleinen Sketchnote, die ich Alicia für die zweite Session überließ, um sie zu erweiteren und zu professionialisieren 😎
Für mich immer noch faszinierend sind Minecraft und Minetest. Ich habe auch noch immer nicht die Idee aufgegeben, es irgendwie auch in meinen Unterricht einzubauen. Meine Skepsis besteht allerdings darin, dass ich meine, dass mir dazu die Zeit und vor allem auch das KnowHow fehlt.
Also begab ich mich in den Workshop von Birgit Lachner, die auf ihrem eigenen Superlehrer-Server die kostenlose Variante Minetest laufen hat – und mir sogar anbot, ihren Server für ein Testprojekt nutzen zu können. Sehr coole Sache! Ich hoffe, dass ich bald auf dieses Angebot zurückkommen kann, wenn meine Skepsis noch mehr gewichen ist!
Danach bekam ich meinen eigenen kleinen Tisch und durfte den Teilnehmern etwas über meine Art des Unterrichtens mit digitalen Medien erzählen. Dabei merkten wir schnell, dass vieles einfach mit dem Internet, vor allem mit WLAN, steht und fällt – denn auch ich habe nicht überall LAN-Internet für meine kleine Notlösung verfügbar… *
*Ich nehme mein eigenes MacBook mit, schließe das an das LAN-Internet an und erzeuge in dem Raum einen WLAN-Hotspot.
Nach mehreren kulinarischen “Abschlüssen” konnte ich nach Hause fahren – übrigens wegen des Sturmtiefs auch noch mit österreichischer Begleitung 😊 – und konnte einen Haken hinter ein schönes Wochenende mit vielen Eindrücken und neuen Bekanntschaften setzen. Schön war’s ✅
3. November, Eichstätt – Tagung “Gesellschaft und digitale Medien”
Irgendwann im Sommer (so könnte auch ein Roman anfangen…) meldete sich Benjamin Heinz bei mir über Twitter und fragte, ob ich Interesse an einer Tagung in Eichstätt im November hätte. Klar hatte ich Interesse! Die Beschreibung hörte sich so gut an und ich fühlte mich direkt geehrt am Podium teilnehmen zu dürfen, nachdem ich schon das großartige mbook testen konnte. Zeitlich besser konnte es auch nicht liegen, da ich zu dem Zeitpunkt noch immer Herbstferien hatte.
Nach einer längeren aber recht kurzweiligen Autofahrt nach Bayern kam ich im beschaulichen Eichstätt an und hatte erst einmal den Eindruck ich sei in einer einzigen Kulisse gelandet! Die kleinen Häuschen und Gässchen waren einfach nur schön!
Als ich nach dem Abendessen – um 19 Uhr ! – einen kleinen Spaziergang machte, kam es mir allerdings etwas gespenstisch vor. Es war kein Mensch mehr auf der Straße. Da huschte ich also auch schnell wieder in mein uriges Hotelzimmer und war am nächsten Morgen sehr ausgeschlafen und bereit für den Tag.
Und was für ein genialer Tag das war! So viele wirklich großartige und vielfältige Beiträge habe ich wirklich selten (oder noch nie?) auf einer Tagung erlebt. Das Ambiente im Kino tat sein Übriges. Dass am Ende leider etwas wenig Zeit für die Podiumsdiskussion blieb, war zwar schade, das machte den Tag aber nicht weniger großartig. (Das “Kino” hieß nämlich nicht nur so, sondern war auch wirklich in Betrieb – und die nächsten Gäste für den 18 Uhr-Film kratzten quasi schon an die Türen…)
Der Ausklang in den institutseigenen Räumen mit leckerem Fingerfood, selbstgebrautem Bier und anregenden Gesprächen rundete den Tag gebührend ab. Bravo!
Nur die Heimreise am nächsten Morgen fing nicht ganz so schön an
Keine Angst, ich kam aber trotzdem gut und pünktlich wieder zu Hause an.
Herbstferien, häuslicher Schreibtisch – Unterrichtsentwurf
Das war in den Herbstferien ja auch noch geplant und musste “um die Termine herum” organisiert werden. Mein Schulleiter kam mich in meinem Englisch-Leistungskurs in der Q2 besuchen – in der Shakespeare-Reihe. Ich wollte etwas Innovatives machen – UND mit Medieneinsatz natürlich.
Ich entschied mich für ein Brettspiel zu A Midsummer Night’s Dream. Die Inspiration bekam ich aus dem Heft Playful Shakespeare von Schöningh, was wirklich nett gestaltet ist. Dort sind acht Stücke als Stationen aufbereitet.
Für meine Zwecke musste ich das Spiel aber ummodeln und anpassen. Außerdem habe ich Zusammenfassungen der Akte eingesprochen und mit einem QR-Code (was auch sonst!) abrufbar gemacht. Ihre Ergebnisse sollten die Schüler kollaborativ in Google-Dokumenten bzw -Slides bearbeiten, über Smartboard präsentieren und allen zugänglich machen.
Der Arbeitsaufwand war zwar hoch, es hat sich aber gelohnt! Das ist aber eine weitere Erklärung für die etwas längere Abwesenheit auf dem Blog…
7.-11. November, Malta – Studienfahrt mit den Englisch-Leistungskursen
Im Voraus hatte ich als Reiseleitung sehr viel für diese Fahrt zu organisieren, obwohl ich eigentlich darauf vertraute, dass unsere Reiseagentur mir davon viel abnähme. Hinzu kam, dass das die erste Flugreise war, die ich mit Schülern unternahm. Ich war also beim Abflug etwas nervös, ob denn auch alle Schäfchen pünktlich ankommen, ob sie ihre Koffer “flugrechtlich” gepackt und auf Größe und Gewicht geachtet hatten.
Obwohl das Essen im Hotel und die Reiseführerin echt Verbesserungspotenzial haben, war es für uns alle dennoch eine sehr schöne Fahrt – wie man auf den Bildern unschwer erkennen kann 😇
15. November, Haniel-Akademie Duisburg – Netzwerkveranstaltun g “Gemeinsam mehr erreichen – Innovative Bildungskooperatione n”
Ich wusste erst gar nicht, wie ich zu der Ehre kam, dass ich zu dieser tollen Veranstaltung eingeladen wurde. Neugierig machte ich mich also auf den Weg nach Duisburg-Ruhrort, wo das Traditionsunternehmen Haniel seinen Sitz hat.
Erfrischende Vorträge und interessante Workshops, die meine Lehrerperspektive nur erweitern konnten, machten den Tag zu einem vollen Erfolg. Vor allem die Kontakte, die ich zu den unterschiedlichsten Menschen knüpfen konnte, lassen interessante Projekte in der Zukunft vermuten. Ich bin gespannt – und bedanke mich nochmals für die Einladung!
17.-18. November, München – “Collegium Oldenbourg”, Netzwerk für Latein
Auf dieses Zusammentreffen freute ich mich auch ganz besonders und bedanke mich an dieser Stelle sehr herzlich bei Cornelsen und meinem Schulberater Jürgen Lohmann, auf dessen Empfehlung ich an dieser Tagung teilnehmen durfte!
Die zwei sehr arbeitsintensiven Tage brachten sehr viel positive Energie mit sich, da alle anwesenden Lehrkräfte ihren Beruf mit Begeisterung ausleben und ihr Fach mit voller Leidenschaft unterrichten. Das Organisations- und Moderationsteam aus Cornelsen-Mitarbeitern und geschätzten Latein-Kollegen aus Deutschland und Österreich leistete ganze Arbeit, damit wir am Ende der Tagung sowohl für die Sekundarstufe I als auch II sogenannte Lernaufgaben ausgearbeitet hatten, die Sprach-, Text- und Kulturkompetenz abdeckten. Wow! kann man hier nur sagen. Ein weitere Teilnehmer und Twitter-Kollege, Lukas Brendler, hat auf seinem Blog ebenfalls einen schönen Rückblick veröffentlicht.
Abgerundet wurden die zwei Tage durch Speis’ und Trank nach typisch bayerischer Manier. Ein voller Erfolg würde ich sagen!
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Nun hat mein “Tagebuch” für den November sein Ende erreicht. Natürlich war das längst nicht alles, was ich zu tun hatte, aber Korrekturen, Unterrichtsvorbereitung, Tag der Offenen Tür, Elternsprechtage, Informatik-Fortbildung und Konferenzen gehören nun einmal so sehr zu (meinem) Lehrer-Alltag dazu, dass sie hier nicht extra erwähnt werden müssen. Sie sind halt nur alles Faktoren, die Zeit fressen, müde machen und mir einfach die Möglichkeit im November nahmen mich meinem “nebenberuflichen” Projekt, meinem Blog, zu widmen.
In diesem Sinne hoffe ich auf einen besinnlicheren und beschaulicheren Dezember und wünsche allen eine schöne Adventszeit!
Neben meinen eigenen Fotos nutzte ich einige Bilder der Bildungspunks, die Ines Bieler im Album “Bildungsbrunch” öffentlich zugänglich gemacht hat. Das letzte Foto in der Schneekugel ist mein eigenes Emoji von Bitmoji 🤓
Es hat sehr viel Spaß gemacht in München 🙂