Wie kann man Geschichte lebendig und spannend unterrichten? Mit einer Nachrichtensendung direkt aus dem Jahr 44 v. Chr.!
In diesem kreativen Projekt übernehmen Schüler die Rollen von Senatoren, Reportern, Bürgern oder Wachen und berichten über die dramatische Ermordung von Gaius Julius Caesar – als wären sie selbst dabei gewesen.
Zuerst beschreiben wir das Gemälde – natürlich mit dem Hinweis, dass es viel später entstanden ist. Diese Version hier ist nicht so “gewalttätig” und zeigt auch durch die anderen Personen bereits viele Reaktionen auf das Ereignis:

So hat man schon viele Informationen, eine Nachrichtensendung zu gestalten: was ist passiert, warum wird es gemacht, wie reagieren die Zeugen?
Schließlich stelle ich den Plan mit dem Arbeitsblatt vor:

Wir arbeiten mit dem Geschichtsbuch “Zeiten und Menschen 1” von Westermann. Dort habe ich einfach Folgendes angegeben: Lest im Buch S. 157-158 „Team 1“, „Team 2“, „Team 3“. Bearbeitet die jeweilige Aufgabe im blauen Kasten.
Wer das Buch aber nicht hat, kann folgende kurze Verfassertexte nutzen:
Die Schüler hatten dann ein paar Minuten Zeit sich zu überlegen, mit wem sie zusammenarbeiten und welchen Aspekt sie gern übernehmen wollten. Mit der gesamten Klasse (30 Schüler) sammelten wir dann gemeinsam, wie wir es verteilen können. Ich moderierte und hielt an der Tafel fest. Das war zwar wuselig, funktionierte aber gut. Denn so wusste jede Gruppe, was sie ausarbeiten sollte, und es konnten Dopplungen vermieden werden. Als kleine Übersicht: Ich schrieb in der Reihenfolge auf, wie die Schüler ihre Auswahl angaben, und nummerierte dann durch, sodass sie auch wussten, wer vor und nach ihnen dran war. So konnten sie evtl. noch während des Filmens klären, we der Übergang sein sollte:

Die schulischen iPads reservierte ich für zwei Schulstunden. Sie drehten einfach mit der Kamera, ohne spezielle App. Über AirDrop wurden mir dann am Ende die Videos gesendet, sodass sie auf den Schul-iPads wieder gelöscht werden konnten. Ein Schüler erklärte sich dann bereit, es mit iMovie zu schneiden, sodass er dann wiederum über AirDrop alle Videos erhielt. Das Ergebnis ist eine 11-minütige “Breaking News”-Sendung, die wir uns nächste Stunde gemeinsam anschauen. Danach zeige ich vielleicht noch Ausschnitte, aber erst einmal muss die Klasse es selbst sehen. 😇 Ich dachte aber, dass es vielleicht noch jemand in den Stunden bis zu den Ferien auch machen möchte, daher schon jetzt hier auf dem Blog.
Falls sich jetzt noch jemand fragt: Warum lohnt sich das zum Beispiel für den Geschichtsunterricht?
Aktivierung durch Rollenlernen
Die Schüler setzen sich aktiv mit den Perspektiven verschiedener historischer Gruppen auseinander – vom einfachen Händler bis zum Senator. So kann ein bisschen echtes historisches Denken entstehen.
Quellenarbeit und Darstellungstexte
Anhand kindgerechter Sachtexte üben die Schüler den Umgang mit historischen Informationen – eingebettet in eine klare Handlung. Man könnte auch darüber hinaus vereinfachte Originalquellen (z. B. Nikolaos von Damaskus) nutzen.
Kreativität trifft Struktur
Die Nachrichtensendung bietet einen klaren Rahmen, innerhalb dessen die Kinder eigene Texte entwickeln, Kostüme einsetzen und Szenen filmen können. Geschichte wird so zum Erlebnis.
Ideal für Medienarbeit & Differenzierung
Die Aufgaben lassen sich leicht an verschiedene Niveaus anpassen und bieten viele Möglichkeiten für Medienproduktion: Videos, Podcasts, Interviews – je nach Zeit und Ausstattung. Wer mehr Zeit hat, könnte sogar noch eine zweite Sendung 20 Jahre später folgen lassen, als Rückblick auf Caesars Wirkung bis in die Nachwelt.
Und für euch: alle Materialien direkt einsetzbar!
Fertige Rollenbeschreibungen, Texte zu Caesar, passende Quellenlinks auf Deutsch und viele Ideen zur Umsetzung – direkt einsetzbar in der 6. Klasse oder darüber hinaus.
Schreib mir gern, wenn du Fragen zur Durchführung hast – oder noch besser, erzähl, wie du es umgesetzt hast! ☺️
Danke für die Idee und das Material! Ich habe bisher zu diesem Thema immer eine Pressekonferenz abhalten lassen, die Schüler*innen waren da also Teil einer imaginären Kripo. Die Pressekonferenz wurde dann live nachgestellt und eine Gruppe “Reporter” musste ein vorgefertigtes AB vervollständigen, um die Infos zu sichern. Vielleicht werde ich jetzt mal schauen, ob ich noch Ideen von dir einarbeiten kann oder mal diesen größeren Fokus auf die Reporter ausprobieren, etwas Abwechslung schadet ja auch nicht. Und jetzt habe ich auch etwas mehr Motivation, diese Stunde mal wieder zu überarbeiten. 🤓
Gerne!
Ja, an so etwas dachte ich auch, dann fand ich aber, dass ich das, was danach kommt, schlechter einbinden könnte. Aber klar, man kann die Experten, die die Lage für die Zukunft einschätzen sollen, natürlich auch bei einer Pressekonferenz zu Wort kommen lassen 😎
Wie sieht denn dein AB aus, ist das mit Fragen geleitet?