Diesmal kommt das Fazit am Anfang: Es war wirklich ganz, ganz toll! 👍🏻👍🏻👍🏻

Bewerbung

Schon 2015 wollte ich beim Deutschen Lehrerforum teilnehmen und bewarb mich zusammen mit einer unserer Referendarinnen, nun guten Freundin. Leider sind wir damals aus den vielen Bewerbern nicht ausgewählt worden. Das hielt mich allerdings nicht davon ab, es in diesem Jahr wieder zu versuchen. Nachdem meine Teampartnerin, ebenfalls Referendarin, und ich uns mit unserem Schwerpunkt “Flipped Classroom” beworben hatten, bekamen wir schon bald nicht nur eine Zusage, sondern erhielten auch die Möglichkeit unsere Idee des “umgedrehten Unterrichts” vorzustellen.

Besonders freute ich mich auf den Austausch mit den Lehrerkollegen aus ganz Deutschland und auf das persönliche Treffen mit den Kollegen aus dem #edchatde, einem Twitterchat, der immer dienstags von 20-21 Uhr bei Twitter stattfindet. (hier auch die “Live”-Vorstellung des #edchatde beim Lehrerforum)

Nicht nur ich war begeistert:

 

Ankunft und Kennenlernen

Nach dem atemberaubenden Anblick der Hirschburg bei der Anreise und dem Bezug der wirklich schönen Zimmer fühlte man sich direkt angekommen und aufgenommen. Es folgten eine sehr nette Begrüßung und erste Kennenlernrunden in gemütlicher Stehtisch-Atmosphäre.

Was mir, um ehrlich zu sein, anfangs noch etwas, sagen wir “esoterisch” vorkam, entpuppte sich als guter Gesprächsanlass: Jeder Teilnehmer sollte einen Gegenstand mitbringen, der ihn und sein Lehrerdasein am besten beschreibt und widerspiegelt. Bei mir war das nicht allzu schwer, habe ich meinen Gegenstand doch immer dabei: Mein iPhone. So konnte ich von Anfang an auf meinen digital ausgerichteten Unterricht verweisen und schon erste Erfolgserlebnisse aus meinem (Schul-)Alltag erzählen.

Für den Unterricht interessant war auch die Zusammenstellung der “Kennenlern-Gruppen”: Zuerst war man mit Teilnehmern zusammen, die ungefähr aus derselben Region kamen – so hatte man von Anfang die Möglichkeit, mit den neu geknüpften Kontakten auch nach dem Forum in Verbindung zu bleiben. In der nächsten 20-minütigen Runde durfte ich mich mit Kollegen austauschen, die an der selben Schulform unterrichteten, bevor es dann zum letzen Tisch, dem “Erfahrungstisch” ging. Ich nenne ihn so, weil wir alle mindestens fünf Jahre Berufserfahrung haben sollten. Hier war ganz interessant, dass vier von den sieben Teilnehmern ebenfalls ein Handy oder Tablet dabei hatten, was die Art des Unterrichts bzw. der Kommunikation an der Schule darstellte.

Hier traf ich auch direkt mit André Spang und Torsten Larbig zusammen, den Gründern des oben erwähnten #edchatde, was sich noch intensiv auf meine weitere Beteiligung am Lehrerforum auswirken sollte. 😁

 

Beispiele guter Praxis

Spannend, zeitlich allerdings sehr streng getaktet waren die folgenden Kurzvorstellungen der Praxisbeispiele zu “Vielfalt im Unterricht”. Jedes Team hatte fünf Minuten Zeit sich und sein Projekt vorzustellen, bevor es dann im Anschluss an Stehtische ging, an denen das Thema vertieft werden konnte. Hier hätte ich mir gern mehr Zeit gewünscht, da so viele neue und interessante Ideen vorgestellt wurden, die man in der kurzen Zeit alle gar nicht aufnehmen konnte. Aber wir sind ja alle kontaktfreudige Personen, sodass wir uns telefonisch, persönlich oder “medial” nach dem Lehrerforum verabreden möchten.

Es folgte ein Highlight, das erfreulicherweise noch öfter wiederholt werden sollte: das Essen auf der Hirschburg! Kurz gesagt: Ein Traum! Tolles Ambiente, gutes Essen, tolle Auswahl und Qualität machten den Plausch in entspannter Runde zu einem Festmahl. Ich saß neben André und Torsten und da die beiden über ihr geplantes Interview sprachen,  kamen wir natürlich schnell auf ein weiteres Highlight des Abends: Der Besuch von Sylvia Löhrmann. Besonders wir NRW-Lehrkräfte waren gespannt auf den “Kaminabend”, da kurz vorher von unserer Bildungsministerin plötzlich die “Flexi-Schule” ins Gespräch gebracht worden war und wir uns weitere Informationen erhofften.

 

Interview und Kaminabend mit Sylvia Löhrmann

Die letzte leckere Olive noch im Mund, ging es dann schon zurück zum Saal, um Sylvia Löhrmann in Empfang zu nehmen. Die viel beschäftigte Ministerin hatte kein Problem damit, ein Interview auch “mal eben” zwischen Tür und Angel zu geben (hier das Interview mit André und Torsten sowie mir als Kamerafrau 😉).

 

Respekt! Ihre Antworten aus nächster Nähe sowie beim Gespräch in der großen Runde ließen schnell merken, dass sie vor ihrer politischen Laufbahn auch mal Lehrerin war.  So kritisch man als Lehrer das Bildungsministerium aufgrund vieler Verordnungen und Maßnahmen oft sehen mag, an diesem Abend hat Frau Löhrmann viele Sympathiepunkte bei mir gewonnen! (Hier ein paar Live-Mitschnitte.)

Nach fast zwei Stunden intensiver Auseinandersetzung und Diskussion, ließen die Teilnehmer den Abend auf der gemütlichen Hirschburg ausklingen.

Barcamp, alle wollen mehr Barcamp!

Mit etwas zu wenig Schlaf, dafür mit voller Motivation ging es auf in den nächsten Tag. Für mich besonders interessant: Das Barcamp-Format! Meine erste Teilnahme bei dieser “Unkonferenz” sollte direkt eine TeilGABE werden. André Spang hatte es sowohl in der Woche vorher als auch am Vorabend irgendwie geschafft, mich zu einer Präsentation, einer sogenannten “Session”  zu bewegen.

Doch bevor es so weit war, lernten wir noch die Veranstalter sowie eine neue Forschungsreihe zu Vielfalt im Englischunterricht von Prof. Dr. Sabine Doff kennen.

Im Nachhinein kann ich aber auch hier nur sagen: Toll! Eine Regel der Barcamps, habe ich mir sagen lassen, ist es ja, dass jemand, der zum ersten Mal teilnimmt, präsentieren MUSS. Ich habe mein BYOD-Konzept vorgestellt, wie ich es an meiner Schule umsetze. Dazu gab es einen kleinen Input, viele Fragen der Teilnehmer und schließlich viel Raum zum Ausprobieren.  Ich kann sogar mit Stolz sagen, dass “mein” Barcamp-Kurs das Kahoot!-Quiz zum Kaiserreich mit Bravour bestanden hat!

Im zweiten Sessionblock war ich bei Ines Bieler, die ich ebenfalls vom #edchatde kenne. Sie hat Cloudschool, ein Lernmanagement-System vorgestellt. Dieses kann allein von der  Lehrkraft angeboten und verwaltet werden, man muss also nicht erst die Schule registrieren oder ähnliches. Ich bin ja auch immer (noch) auf der Suche nach dem geeignetsten Tool, das alle meine Bedürfnisse abdecken kann.

Nach dieser Session muss ich sagen, dass das einen Versuch wert ist. Tolle Idee aus Australien!

Vorstellung der Projekte und Flipped Classroom

Der letzte Tag, der Sonntag, stand wieder im Zeichen der Praxisbeispiele und geförderten Projekte. Heute waren auch Mareike und ich an der Reihe, um das Konzept des Flipped Classroom vorzustellen. Trotz des kleinen Lichtausfalls konnten wir für unser Projekt strahlen, sodass unser Diskussionstisch mal eben schnell wieder in den Tagungsraum verlegt wurde, damit die vielen Interessenten auch Platz fanden.

Spontan habe ich hierbei angekündigt auf die Schnelle ein Erklärvideo zu Twitter-Grundlagen zu erstellen, damit auch alle die Teilnehmer am #edchatde teilnehmen können, die noch nicht Twitter nutzen, der am Dienstag nach dem Lehrerforum ein “Tweetup” zum Thema Vielfalt veranstaltete.

(Hier findet man beide Videos zu den Twitter-Grundlagen und zum Nutzen von Tweetdeck.)

Ausklang

Das Mittagessen war ein krönender Abschluss bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel, nachdem die gewählten Projekte, die mit jeweils 1000€ gefördert werden uns allen nochmals richtige gute Laune zum Ende hin machten.

Ich kann es nur wiederholen: Die Teilnahme am Deutschen Lehrerforum 2016 war ein voller Erfolg, es hat viel Spaß gemacht, so viele neue und engagierte Lehrkräfte kennenzulernen und immer wieder von den “Impressionen” von André Spang und Torsten Larbig auf Twitter zwischendurch erfrischt zu werden.

Ich kündige also hiermit schon an: Die Bewerbung für 2017 ist fest eingeplant! Hoffentlich finde ich einen mutigen und willigen neuen Teampartner!

 

Für weitere “Impressionen” vom Deutschen Lehrerforum 2016 siehe www.deutscheslehrerforum.de sowie www.facebook.com/deutscheslehrerforum.

Eine weitere Teilnehmerin, Melanie Richter, hat hier ebenfalls einen Rückblick zum Lehrerforum gebloggt und diesen passend “Wellness für’s Gehirn” genannt.

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