Lehrervortrag mal anders

Ja, richtig gelesen. Lehrervortrag! Auch hat dieser in meinem Unterricht ganz klar seinen Platz. Niemals eine ganze Stunde und auch niemals als DIE Methode, aber Inputs von ein paar Minuten spielen auch in jedem kooperativen Setting eine wichtige Rolle.

In meinem Leistungskurs Geschichte wollte ich eine Art Lehrervortrag einbinden, aber eben “mal anders”. Quasi als Erzählung, visuell gestützt, und als Grundlage für Notizen der Schülerinnen und Schüler. Kurzum: Ich lese eine Geschichte vor, zeige dazu Bilder und die Lerngruppe soll daraus wiederum ihr eigenes “Bild” aus Notizen zaubern.

In der Art und Weise, wie sie dieses Produkt anfertigen, waren sie völlig frei. Das führt manchmal auch bei “den Großen” zu ein bisschen Überforderung, weil sie es (leider oft) nicht gewohnt sind, ihr Lernen selbst in die Hand zu nehmen. Aber gerade für das anstehende Abitur und auch die Zeit danach finde ich es sehr sinnvoll, das eigene Notieren und das Abwägen von wichtigen Informationen und Lücken zu üben.

Am Beispiel der Rheinkrise möchte ich diesen Zugang genauer zeigen:

Mein Material

Der Stundeneinstieg erfolgte auch über ein Bild – die Germania, die am Rhein steht. Dieses Bild kennen sie bereits aus dem / meinem Unterricht der Sek I, sodass ich auf ein wenig Vorwissen hoffte, das durchaus gegeben war. Wie immer, sollten sie beschreiben, dann deuten:

Bevor ich mit dem Vortrag begann, habe ich der Lerngruppe den Arbeitsauftrag gezeigt, sodass wir auch mögliche Fragen klären konnten:

Aus folgenden Textquellen habe ich einen eigenen Text von knapp zwei DIN A4-Seiten erstellt. (Die neue Zusammenstellung kann ich nicht veröffentlichen, schätze ich, aufgrund des Urheberrechts.)

Zu besonderen “Phänomenen” habe ich Bilder gesucht und diese mit ein paar Stichpunkten als Präsentation vorbereitet und während des Vortrags gezeigt. Diese Bilder habe ich den Schülerinnen und Schülern ebenfalls zur Verfügung gestellt, damit sie diese für ihre Notizen nutzen können. Außerdem habe ich ihnen dort die Quellen als anklickbares Dokument hochgeladen (wir nutzen Teams):

Die komplette Präsentation sieht so aus – hier kann man sie als PowerPoint-Datei herunterladen.

Die Notizen der Schülerinnen und Schüler

Es kamen sehr unterschiedliche Arten von Notizen heraus. Manche machten eine Art Liste, manche eine MindMap. Die allermeisten arbeiteten mit ihrem iPad und verbanden Bilder und Text:

Eine Schülerin wollte sogar in den Ferien eine Art Gemälde angelehnt an die Germania fertigstellen. Die Notizen sahen großartig aus, ich sollte aber erst das Endprodukt fotografieren. Mal sehen, ob ich das hier noch hinzufügen kann. 😇

Die Stunde nach den Ferien beginnt also mit der “Präsentation” der Rheinkrise. Ich bin gespannt, was sie von ihren Notizen nutzen können und welches Feedback sie geben werden.

Wie sieht es nun bei euch aus? Gehören Lehrervortrag bei euch zum Repertoire? Gestaltet ihr sie auch mal auf diese Art und Weise?

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