Hier startet meine kleine Reihe zu meinen Tafelanschrieben im Lateinunterricht. Entstanden ist die Idee dadurch, dass mich in letzter Zeit immer wieder Nachrichten auf Instagram erreichen, ob ich für die Latein-Grammatik entweder etwas erklären oder empfehlen kann. Meist von Eltern übrigens. ☺️ Diese fragen auch wiederum, ob ich die Beiträge hier auf dem Blog veröffentlichen kann, um es noch übersichtlicher zu haben.

Gerne doch! Nach und nach werde ich hier also die Beiträge als “Lernblatt” zusätzlich veröffentlichen. Das kann man sich dann als PDF herunterladen und bei Bedarf auch ausdrucken.

Wie ich das übrigens im Unterricht mache? Meist schreibe ich tatsächlich die vereinfachten Regeln mit Beispielen an die Tafel, die Schülerinnen und Schüler übernehmen dies in ihr Grammatik-Register. Schau dir dazu auch den Beitrag “Orga-Hack: Registerkarten” auf Instagram an! Manchmal nutze ich eine Präsentation, wenn ich z.B. Bilder mit einbinden möchte.

1 Das “Dreamteam” Subjekt und Prädikat

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2 Die Deklination

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3 Grammatische Fachbegriffe

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4 Die Konjugation

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5 Unregelmäßige Verben

Beispiel: esse und posse
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6 “Wachsende” Deklination

Den dazugehorigen Instagram-Beitrag findest du hier.

Diese Methode ist eher eine Kombination aus Grammatik und Übung, die zum besseren Verständnis führen soll.

Bereits nach kurzer Zeit kennen die Schülerinnen und Schüler mit dem Pontes-Buch alle Personen für die Konjugationen der Verben.

Bei den Deklinationen bzw. den Kasus für die Substantive sieht das anders aus, sie werden erst nach und nach eingeführt.

Damit die Lerngruppe trotzdem das System nachvollziehen kann, lege ich mit ihnen eine Übersicht an, die stetig wächst.

Dabei kommt wieder mein favorisiertes Vorgehen zum Einsatz: Color coding. Jeder Kasus und somit jede Kasus-Endung bekommt eine feste Farbe.

Es ist außerdem nachhaltig, weil wir immer wieder darauf Bezug nehmen.

Man benötigt 5 Seiten – analog also drei A4-Blätter.

Jede Seite steht für eine Deklination:

  • o-Deklination maskulinum
  • o-Deklination neutrum
  • a-Deklination (femininum)
  • konsonantische Deklination mask./fem.
  • konsonantische Deklination neutrum

Außerdem benötigt man anfangs zwei Farben für die dann bekannten Kasus Nominativ und Akkusativ. Da es eine echte “Codierung” geben soll, werden wie immer die gleichen Farben genutzt.


Zur Information:
Im Pontes-Buch werden dann nacheinander der Genitiv (Lektion 6), der Ablativ (Lektion 7) und schließlich der Dativ (Lektion 9) eingeführt.

Das Vorgehen

An der Tafel sammle ich beim ersten Mal alles und mache es vor. Für eine Deklination zeige ich tatsächlich die “Blattform”, für den Rest sammle ich nur die Wörter.
→ Dabei werden die Schüler auch an das Baukastenprinzip erinnert.

Oben steht neben dem eigenen Namen die Bezeichnung für die Deklination.

Darunter schreiben wir die Beispiel-deklination mit den Kasus, die wir bis dato kennen.

→ normalerweise schreibe ich Singular und Plural untereinander, hier für den Platz aber nebeneinander

Für die übrigen Kasus wird jeweils eine Reihe frei gelassen (hier mit dem Punkt angedeutet).

Darunter werden dann die Substantive ge-sammelt, die zu dieser Deklination gehören. Auch das machen wir anfangs mit der Voka-belliste gemeinsam und sortieren alle Sub-stantive auf die jeweilige Seite ein.
Sobald ein neuer Kasus dazu kommt, wird auch die Liste mit den Substantiven erweitert.

Nachdem wir alles vervollständigt haben, sagen die Schüler die nun erweitere Deklination mündlich auf, jeder für sich.

Nach einigen Minuten frage ich dann, wer freiwillig laut deklinieren, also die neue Liste komplett aufsagen möchte. Nach ein paar Malen lose ich dann auch, lasse dann aber die Deklination aussuchen.

Immer, wenn neue Grammatik eingeführt wird, die mit den Deklinationsendungen zu tun hat, kann ich kurz vorher eine kleine Übung mit diesen Listen schalten. So sind die älteren Endungen wieder präsent. Auch beim Übersetzen dürfen sie die Liste nutzen, wenn sie unsicher sind.
Beispielsweise war das besonders ergiebig, als die Adjektive dazu kamen. Wenn ein Adjektiv mit einem Substantiv einer anderen Deklination zusammen trifft, sehen die Endungen anders aus, sind nach KNG aber gleich. Auch das sehen die Schülerinnen und Schüler dann mit Hilfe der Liste.

Eine vollständige Übersicht

Übrigens

Den Vokativ nehmen wir nicht in diese Übersicht mit auf; den lernen wir quasi wie eine Vokabel, dass wir bei den männlichen Namen bei der Anrede aufpassen müssen. Ähnlich verfahren wir übrigens mit dem Imperativ, der steht auch nicht mit in der Konjugationsliste.

Für zu Hause

Diese Liste kann man auch her-vorragend zu Hause anfertigen, wenn man beispielsweise wieder-holen möchte. So nimmt man sich erst einmal nur einen Kasus Tag für Tag vor. Das könnte dann z.B. auf einem A3-Plakat im Zimmer oder sogar auf dem Fenster gemacht werden. ☺️

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lernen! 🤓

2 Kommentare

  1. Super! Klar, übersichtlich und nicht zu viel auf einmal!
    Man kann das Ringbuch auch digital anlegen, dann hat man es auch im Bus im Handy zur Hand und kann rasch noch ein paar Vokabeln lernen oder sich den aci noch einmal ansehen.
    Vielen Dank für die (t)olle(r) Idee!!
    Herzliche Grüße aus Hamburg von Tina

    • Liebe Tina, vielen Dank, das freut mich 🌸
      Den Grammatik-Teil vielleicht, allerdings sind im Ringbuch ja auch die Übersetzungen, Übungen usw. drin, da wir keine iPad-Klassen (zB mit Stift) haben, würde ich davon dann eher abraten 😉

      Viele Grüße
      Nina

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